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September 21, 2025Entsorgung von KSS-Flüssigabfällen (AVV 12 01 09*) – ein Praxisleitfaden zur ordnungsgemäßen Verwertung von Prozessabwässern
Kurzübersicht
Die fachgerechte Entsorgung von KSS (Kühlschmierstoffe) unter dem Abfallschlüssel AVV 12 01 09* stellt produzierende Industrieunternehmen vor komplexe Anforderungen. Diese Stoffe gelten als gefährlicher Abfall und unterliegen damit strengen rechtlichen Vorgaben und Nachweispflichten. Zugleich besteht bei solchen Abfällen, die der Verwertung zugeführt werden, keine Andienungspflicht – was bedeutet, dass Unternehmen sich ihren Entsorgungspartner am freien Markt suchen können.
Gerade bei prozessintegrierten Lösungen wie ZLD-Anlagen (Zero Liquid Discharge), der Abwasserbehandlung vor Ort oder bei temporären Sammelsystemen ergeben sich vielfältige Möglichkeiten zur Optimierung. In diesem Blogartikel zeigen wir am Beispiel eines typischen Entsorgungsablaufs, worauf Abfallerzeuger achten müssen, welche rechtlichen Pflichten bestehen und welche Chancen sich durch einen technisch durchdachten Umgang mit KSS-Abfällen ergeben.
Beispiel eines Abwasser aus der Alu-Druckguss-Fertigung:
Von der Anfrage bis zur Beauftragung – der Startpunkt jeder Entsorgung
Am Beginn jeder Entsorgung steht die Kommunikation zwischen dem Abfallerzeuger (z. B. ein metallverarbeitender Betrieb) und einem oder mehreren Entsorgungsunternehmen. Dabei sind folgende Informationen einzuholen:
- Entsorgungskonditionen: Preise, Mindestabnahmemengen, Vorlaufzeiten, Behälterkonzepte
- Zertifikate & Genehmigungen: Überprüfung, ob das Entsorgungsunternehmen für die jeweilige Abfallart zugelassen ist
- Sammelentsorgungsnachweis: Muss für gefährliche Abfälle vorliegen und vom Entsorger bereitgestellt werden
KSS-Abfälle mit dem AVV 12 01 09* sind ölhaltig und gefährlich – entsprechend sind hier alle Beteiligten zu Sorgfalt und Dokumentation verpflichtet. Der Vorteil: Da es sich um verwertbare Abfälle handelt, können Unternehmen frei verhandeln und damit Kosten optimieren.
Ein Beispiel aus der Praxis:
smart5 greift hier auf über 30 Jahre Erfahrung eines eigenen Entsorgungspartners zurück und kann Unternehmen sowohl bei der Einstufung als auch bei der Suche nach geeigneten Entsorgungswegen unterstützen.
Effiziente Entsorgung durch durchdachte Logistik
Nach Auswahl eines geeigneten Entsorgers erfolgt die Auftragsvergabe. Im nächsten Schritt kümmert sich der Entsorger um die Terminplanung und nennt einen konkreten Abholzeitpunkt. Jetzt liegt es am Abfallerzeuger, die Logistik entsprechend vorzubereiten:
- Bereitstellung der Gebinde (Fässer, IBCs, Tanks)
- Sicherstellung der Zugänglichkeit
- Dokumentation der Abfallart und Menge
Empfehlung von smart5:
Statt kleinteiliger Lagerung in Fässern empfehlen wir den Einsatz von Saug- und Drucktankwagen. Diese ermöglichen eine direkte Absaugung aus Bearbeitungsmaschinen, reduzieren den Logistikaufwand, verbessern die Arbeitssicherheit und machen Lagergebinde sofort wieder verfügbar. Besonders bei hohen Volumina ist diese Methode nicht nur effizienter, sondern auch umweltfreundlicher.
Nachweisdokumentation und gesetzliche Vorgaben
Sobald der Abfall abgeholt wurde, muss der Entsorgungsvorgang dokumentiert werden. Die Dokumentationspflicht hängt vom jährlichen Abfallaufkommen ab:
- < 20 Tonnen pro Jahr: Papiergebundener Übernahmeschein gemäß NachwV
- > 20 Tonnen pro Jahr: Elektronischer Begleitschein (eANV-System)
In beiden Fällen sind folgende Unterschriften notwendig:
- Abfallerzeuger: Bestätigt die korrekte Abfalldeklaration
- Beförderer: Bestätigt die ordnungsgemäße Beförderung
- Entsorger/Anlagenbetreiber: Bestätigt die Annahme und Verwertung/Behandlung
Tipp: Die Dokumentation ist nicht nur rechtlich notwendig, sondern auch ein zentrales Element der internen Betriebs- und Umweltschutzdokumentation. smart5 unterstützt bei Bedarf bei der Digitalisierung dieser Prozesse.
Technische Optimierung als Chance für die Umwelt
Eine saubere Entsorgungslogistik ist mehr als Pflichterfüllung. Sie ist ein Stellhebel für Kostenreduktion, Ressourcenschonung und Energieeffizienz. Besonders in Kombination mit modernen Verfahren der Abwasserbehandlung wie:
- ZLD-Anlagen (Zero Liquid Discharge)
- Ultrafiltration (UF) und Membrantechnologie (Energieeffiziente Membranverfahren zur Abwasserbehandlung – smart5 group)
- Energieoptimierte Verdampfungstechnologien (Verdampfertechnologien: Technischer Support und Planungshilfe – smart5 group)
lassen sich erhebliche Einsparungen erzielen. Laut Erfahrungswerten von smart5 sind bei geeigneter technischer Auslegung und Betriebsweise Reduktionen von bis zu 97 % der Stromkosten möglich (z. B. von 60-100 kWh/m³ auf 7-8 kWh/m³). In konkreten Kundenprojekten konnten durch smarte Entsorgungs- und Behandlungslösungen jährliche Einsparungen im sechsstelligen Eurobereich erzielt werden.
Fazit und Ausblick
Die Entsorgung von KSS-Flüssigabfällen ist ein komplexer, aber beherrschbarer Prozess. Wer diesen systematisch angeht, profitiert nicht nur von Kostenvorteilen, sondern leistet auch einen wichtigen Beitrag zum betrieblichen Umweltschutz. Die Kombination aus rechtlicher Sicherheit, technischer Optimierung und marktgerechter Verwertung schafft Mehrwerte für Unternehmen jeder Größe.
Unser Tipp: Nutzen Sie die Erfahrung von smart5 bei der Auswahl von Entsorgungswegen, der technischen Auslegung von Behandlungslösungen und der Beantragung von Fördermitteln.
Kontaktieren Sie uns hier für weitere Informationen und Unterstützung.